Wer einen sportlich, organisatorisch sowie atmosphärisch sehr gelungenen Leichtathletik-Wettkampf sucht, der sollte im September nach Löwenberg fahren. Die „Internationalen Löwenspiele“ in Brandenburg, knapp 50 Kilometer vom Berliner Bezirk Reinickendorf entfernten, bieten an zwei Tagen die „volle Bandbreite“ fast aller Leichtathletik-Disziplinen für Aktive im Alter von 10 bis 99 Jahren. Funktionierende elektronische Zeitmessung bei den Läufen, optische Weitenmessung bei den Würfen und eine Videowand vor der kleinen Tribüne des Stadions schaffen beste Voraussetzungen für Aktive aller Leistungsbereiche. Die Siegerehrungen der drei Erstplatzierungen finden in der Regel bereits kurz nach Ende der jeweiligen Disziplin statt.
In diesem Jahr feierten diese Löwenspiele ihr 30jähriges Jubiläum bei strahlendem Sonnenschein, aber auch mit Temperaturen über 30°, also jubiläumsgerecht.
Nach den Sommerferien in Berlin waren diese Wettkämpfe Auftakt und Vorbereitung auf die Berliner Einzelmeisterschaften der U14 eine Woche später in Berlin und für die U16 die Orientierung auf die Team-DM in Lage eine weitere Woche später. Da an diesem Wochenende keine anderen Meisterschaftermin der norddeutschen Verbände und in Berlin ausgetragen wurde, war die LG NORD Berlin dadurch mit dem Jugendbereich wesentlich stärker vertreten als in den Vorjahren.
Emma Freudenberger siegt im Sprint der U14
Gut in Form stelle sich Emma Freudenberger dem Starter über die 75m-Sprintstrecke. Ihren Vorlauf gewann sie in 10.15s und auch im Endlauf war sie mit ihrer Zeit von 10,08s nicht zu schlagen. Charlotte Höhn belegte in diesem Finale noch den 6. Platz mit 10,77s (Vorlauf 10,63s). Ihren Vorlauf gewann auch Lucrezia Mannheim mit persönlicher Bestleitung (PB) von 10,72s; diese Zeit reichte aber leider nicht zur Teilnahme am Finale. Auch im Weitsprung konnte Emma mit 4,53m und einem zweiten Platz überzeugen, wobei sie aber meist „ohne Brett“ absprang. Im Weiteren erzielten in diesem Wettbewerb Charlotte 4,18m und Lucrezia 4,06m.
Das Speerwerfen für die U14 kam am Samstag zur Entscheidung. Auch hier konnte Emma Freudenberger mit 28,63m eine Bronzemedaille erringen. Mit 26,45m erreichte Hanna Schmitt den 7. Platz der Konkurrenz. Erfreulich die beiden Leistungen von Charlotte Höhn (21,36m) und Charlotte Böhmer, die in ihrem ersten Wettkampf den 400g-Speer auf 17,80m warf.
Am Sonntag, dem 2. Wettkampftag, überraschte Klara Ludorf sowohl im Kugelstoßen, wo sie erstmals die 7m-Marke übertraf und mit 7,16m den 7. Platz im Endkampf erreichte. Im folgenden Diskuswerfen konnte sie mit 21,07m ebenfalls eine PB erzielen und den 4. Platz belegen. Hanna Schmidt warf den Diskus als Sechste des Wettbewerbs mit 20,08m knapp über die 20m-Marke.
Im Hochsprung zeigte Hanna Schmidt ihr stabiles Leistungsvermögen und übersprang bereits im 1. Versuch perfekt die 1,45m und blieb damit nur drei Zentimeter unter ihrer Bestleistung von 1,48m. Für Lucrezia Mannheim waren hingegen die übersprungenen 1,30m eine Enttäuschung, bei einer PB von 1,40m.
Zahlreiche Bestleistung bei den Jugendlichen der U16
In den Wurf- und Stoßwettbewerben gab es hier teilweise gute Leistungsverbesserungen. Tim Fricke schleuderte den 1kg-Diskus auf neue Bestleistung von 39,01m und sicherte sich damit den 2. Platz der Konkurrenz. Erstmals warf Joshua Schäfer den Speer mit 30,71m über 30m-Marke.
Im weiblichen Bereich erreichte Lea Maria Vondey mit dem Diskus 22,02m (PB) und den 7. Platz. Im Kugelstoßen übertraf Leontine Krüger mit 8,08m die 8m-Marke. Charlotte Meyer und Helene Fellerhoff erreichten hier 7,15m bzw. 7,03m. Die stärkere Disziplin für Helene Fellerhoff ist sicher der Hochsprung, wo sie die Höhe von 1,45m übersprang und den 7. Platz belegte.
Über die 800m überzeugte Julia Fröhlich mit ihrem 2. Platz in 2:36,66min, wobei sie bei höherem Tempo auf der ersten Runde sicher noch viel schneller laufen könnte. Einschränkend muss aber angefügt werden, dass bei einer Temperatur von 32 Grad an diesem Tage, die 800m sicher kein Vergnügen waren. Umso stärker sind die 800m-Zeiten von Jascha Heisterkamp mit 2:09,54min, Mateo Dorner in 2:16,95min sowie Linus Strasser mit 2:26,33min zu bewerten.
Im Weitsprung konnte sich Mateo Dorner mit 5,51m den 4. Platz sichern.
Gold für Tom Han bei den Männern
Bei den Männern siegte im Diskuswurf Tom Han, der das 2kg-Gerät auf 42,30m schleuderte. In der gleichen Disziplin wurde Frank Nanni mit 22,26m Zweiter in der Altersklasse M50. Bei der W60 konnte Carola Heise mit 20,02m ebenfalls eine 2. Platz erringen. Die Goldmedaille konnte Carola aber beim Hammerwurf ihrer Altersklasse bei der Siegerehrung mit 30,32m entgegennehmen. Bei der U20 gab es zwei PB im Speerwurf: Helene Wiethoff erzielte gute 28,59m und und Karsten Klähn wurde mit 42,01m 2. Sie zeigten sich damit - wie auch Liv Stresow (Siegerin im Diskuswurf mit 24,93m) - für die Team-DM vorbereitet.