NORDler nicht aufzuhalten

Erstellt von Helene Wiethoff | |   LG NORD

Norddeutsche Meisterschaften, Hamburg, 03./04.02.2024

Verletzungen und Krankheiten konnten die Athletinnen und Athleten der LG NORD nicht stoppen. Von den Norddeutschen Meisterschaften der U20 und Erwachsenen in Hamburg brachten sie 1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze sowie etliche weitere gute Leistungen und Platzierungen mit nach Hause. Von geplanten 19 war die Delegation der LG NORD auf 17 Starterinnen und Starter geschrumpft. Darunter litten die 4x200m-Staffeln der Männer und der männlichen Jugend, die nun nicht mehr vollzählig waren. Die durch den Ausfall gewonnene Zeit am Samstag nutzten unsere Athleten, um sich mit einer Extraschicht Training für den Wettkampf am nächsten Tag vorzubereiten.

Die Staffel der weiblichen Jugend U20 war indessen komplett und mit hohen Ambitionen nach Hamburg angereist: Es galt, die Norm für die Deutschen Jugend- Hallenmeisterschaften in Dortmund zu knacken. Das Ziel wurde zwar verfehlt, doch Grace Monono, Helene Wiethoff, Carlotta Löwenthal und Paula Benz konnten sich auch über den 6. Platz in einer neuen Saisonbestleistung von 1:47,95min freuen. „Der Lauf hat sich gut angefühlt“, meinte Carlotta. „Hätten die Wechsel besser geklappt, wäre die Norm vielleicht drin gewesen”, fügte Staffelkollegin Paula hinzu.

Ebenfalls am Samstag gingen die Sprinter über die 60m an den Start. Mit einer Zeit von 7,44s lief Vincent Schmidt zwar zu einer neuen Saisonbestleistung, doch war er trotzdem nicht ganz zufrieden. Auch Henry Nsakala Moya, der mit einer Zeit von 7,41s knapp den Zwischenlauf verpasste, hatte sich etwas mehr erhofft. Eine Mitschuld trug offenbar der Starter. „Er hat viel zu lange in der ,Fertig!‘-Position gewartet”, waren sich die beiden U18-Athleten einig. Marvin Brito Miguel qualifizierte sich bei den Männern mit einer Zeit von 7,17s für den Zwischenlauf, in dem er in 7,21s durchs Ziel ging. „Es war meine erste Norddeutsche Meisterschaft, und ich bin froh, dabei gewesen zu sein”, sagte der 22-jährige, der erst vor knapp einem Jahr mit der Leichtathletik begonnen hat. Auch Grace Monono durfte nach ihrem starken Vorlauf von 8,04s ein zweites Mal an den Start und lief noch eine Zeit von 8,12s. Später zeigte sich ihre Topform noch deutlicher: Mit einer neuen Bestweite von 12,47m holte sie im Dreisprung der U20 Gold. Auch Trainer Byron Casfor freute sich über das Ergebnis seiner Athletin: „Dieser Wettkampf war ein guter Test für die Deutschen Meisterschaften in drei Wochen. Vier der Top5-Dreispringerinnen waren da”, erklärt er. Diesen Test bestand Grace nicht nur wegen ihrer Spitzenweite mit Bravour: Gleich dreimal übertraf sie trotz Knieverletzung ihre bisherige Hallenbestleistung. Eine weitere Athletin Byrons konnte überzeugen: Julieta Gallego Gamez im Weitsprung der Frauen. Dabei bewies sie starke Nerven, denn bis zum 5. Versuch lag sie auf Platz 4. Doch im letzten Sprung passte alles, und sie konnte mit einer Weite von 5,79m auf den Silberrang vorrücken. „Das war ein guter Saisonabschluss”, lobte Byron. Für Julieta und die meisten anderen Athletinnen und Athleten des LG NORD-Teams bilden die Norddeutschen Meisterschaften den letzten Hallenwettkampf einer langen Wintersaison.

Der Abschluss des Tages gehörte den 400m-Athleten. Tom-Luca Gwizdek, der bereits seinen vierten Lauf über diese Strecke in der Halle bestritt, kam in der U20 nach 54,95s ins Ziel. „Nach den vielen Wettkämpfen ist das eine solide Zeit”, so sein Kommentar. Joseph Mouaha, der nach einer Verletzung seinen ersten 400m-Lauf des Winters lief, kam bei den Männern in einer guten Zeit von 50,05s ins Ziel. Die dritte Medaille des Tages holte Alexander Hanke. Mit Bronze in einer Zeit von 49,05s machte er den Sweep für die LG NORD komplett. „Ich bin echt happy, dass ich so gut mit der Trainingsumstellung zurechtkomme, auch wenn ich es noch nicht perfekt auf die Bahn bringen konnte“, so Alex nach seinem Bronze-Lauf. Für einen kleinen Schockmoment sorgte Karolina Pahlitzsch, die zusammen mit ihrer Teamkollegin Charlotte Wolff über die 400m startete. Als sie nach einer guten Zeit von 55,20s als 3. ins Ziel kam, war ihre Hand blutüberströmt. Glücklicherweise hatte sie sich bloß am Startblock geschnitten und konnte ihre Wunde schnell versorgen. Mit ihrem Bronze-Rennen war sie zufrieden: „Die ersten 200m waren gut, darauf lässt sich aufbauen.” Charlotte Wolff freute sich über ihre Zeit von 57,14s. Jedoch bemängelte sie nach dem Lauf, sie hätte beim Bahnwechsel früher reinlaufen müssen, um die eine oder andere Konkurrentin hinter sich lassen zu können.

Auch den zweiten Wettkampftag begann das Team der LG NORD stark. Der Kurzhürdler Luke Böhme schaffte es über die 60m in den Finallauf. Im Vorlauf kam er nach 8,56s ins Ziel, im Endlauf nach 8,61s. Trotz dieser guten Zeiten zeigte er sich nicht ganz zufrieden: „Ich habe in beiden Läufen Fehler an der dritten Hürde gemacht und so an Tempo verloren. Außerdem war im Finale nach einem Fehlstart der Fokus nicht mehr richtig da.” Auch Simon Iwanowski stellte sich bei den Männern den Hürden und blieb von seiner Bestleistung, die er erst im neuen Jahr aufgestellt hatte, nicht weit entfernt. „9,06s sind eigentlich gut. Der Wettkampf lief zudem viel besser als der letzte”, stellte er hinterher fest. Währenddessen steckte Lea Dieckmann mitten in ihrem Hochsprung-Wettkampf. Die U18- Athletin übersprang schließlich eine Höhe von 1,52m: „Heute war nicht so mein Tag. Aber ich sehe die Wintersaison als Training für draußen und freue mich auf die Wettkämpfe”, meinte sie.

Gemischte Gefühle ließen auch die 200m bei manchen Athletinnen und Athleten zurück. Vor allem Vincent Schmidt und Henry Nsakala Moya, die wie Lea eine Altersklasse höher starteten, hatten sich mehr erhofft. „Die Stimmung war auf jeden Fall gut”, stellte Marvin Brito Miguel fest, der die 200m in 22,98s lief. Die Hamburger Halle, die zur Bewerbung um die Olympischen Spiele 2016 gebaut wurde, war an beiden Tagen gut gefüllt mit Zuschauern. Darüber freuten sich auch Luke Böhme (23,29s) und Alexander Hanke (22,26s). „Der Grundstein für den Sommer ist gelegt, und jetzt freue ich mich auf die Freiluftsaison”, sagte Alex. Karolina Pahlitzsch und Charlotte Wolff erreichten über die 200m wie am Tag zuvor den Endlauf und bewiesen dort erneut ihre starke Form. Charlotte, die im Vorlauf eine neue persönliche Bestleistung von 25,20s aufgestellt hatte, erreichte mit 25,47s den 7. Platz. Damit beendete sie zufrieden den Wettkampftag, der sich für sie und ihre Teamkollegin in die Länge gezogen hatte: Zwischen Vor- und Endlauf lagen vier Stunden. Trotz ihrer Routine konnte Karolina Pahlitzsch noch eine gute Erfahrung machen. „Ich musste bei allen Läufen auf Bahn vier vorneweg laufen, das war eine gute Übung.” Mit einer Zeit von 24,81s verpasste sie als 4. knapp eine weitere Medaille. Den Abschluss der Meisterschaften bildeten die 800m mit unserer Maike Hammerschmidt am Start. Die Athletin der Trainingsgruppe Jive, die nach langer Pause ihren ersten Wettkampf bestritt, kam in 2:37min ins Ziel.

Insgesamt konnte sich die LG NORD in Hamburg von ihrer starken Seite zeigen, ihren Teamspirit beweisen und einen wichtigen Schritt in Richtung Freiluftsaison machen!

 

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Dreisprung-Siegerin Grace Monono (Copyright Christian Bunke)
Karolina Pahlitzsch bei ihrem 400m-Lauf (Copyright Christian Bunke)
Unsere Viertelmeiler Joseph Mouaha und Alexander Hanke (Copyright Christian Bunke)
Das 4x200m-Team der U20: Paula Benz, Grace Monono (oben), Carlotta Löwenthal und Helene Wiethoff (Copyright Christian Bunke)