DM U23, Bochum-Wattenscheid, 23/24.07.2022

Nach zwei Corona-Jahren in denen die U23 DM 2020 gar nicht und in 2021 unter beschränkenden Auflagen stattfand kehrte die Leichtathletik 2022 in Bochum-Wattenscheid endlich in den Normalmodus zurück. Mit einigen Ausnahmen waren die Meldefelder im Lohrheidestadion gut gefüllt und auch unsere LG NORD-Crew erfuhr mit 17 aktiven Teilnehmern einen deutlichen Aufwuchs gegenüber dem Vorjahr als nur fünf unserer Athletinnen und Athleten an den Start gingen. Aus der größeren Masse erwuchs erfreulicherweise auch eine größere Klasse. Am ersten Tag standen zunächst viele Vorläufen mit Nordbeteiligung sowie den Finals im Hoch- und Dreisprung auf dem Programm. Die Langhürdler Katharina Hanke, Jan-Niklas Gwizdek und Alexander Hanke marschierten souverän durch die Vorläufe, während Charlotte Wolff und Luke Böhme leider in der ersten Runde hängen blieben. Das gleiche Schicksal ereilte Joseph Mouaha und Alison Graf über 400m flach bzw. 1500m, jedoch hatten sich beide gerade erst von ihrer Corona-Infektion erholt und waren noch nicht wieder zu hundert Prozent im Vollbesitz ihrer Kräfte.

Über 100m ging es für Lisa Kels, die noch der U20 angehört, um Lernerfahrungen und das Erreichen des Halbfinals, was sie dank guter 12,10s bei Windstille auch erfolgreich realisieren konnte. Nicht ganz so rund lief es bei Frederik Prinz Menzel, der sich mit leichtem Gegenwind über 100m abmühte und schon einmal für die Staffel am Folgetag warmlief. Ebenfalls als U20-Athletin zum Lernen drehte Flora Rustemeyer im Hammerwurfring ihre Kreise. Mit 48,36m belegte sie am Ende den 11. Rang. Den Endkampf erreichte Michel Maly im Diskuswerfen, der mit 52,01m auf Position 8 kam. Aber die Glanzpunkte des ersten Tages setzten zweifelsohne die Sprungdisziplinen mit nördlicher Beteiligung. Gold glänzten die 2,15m von Hochspringer Chima Ihenetu, der bei 2,12m und 2,15m voll gefordert wurde und erst mit dem jeweils dritten Versuch seine Titelverteidigung sichern konnte. Im Vorjahr noch für den SC Neubrandenburg am Start war es nun sein dritter Wettkampf im LG NORD-Trikot und erstmalig aus 7 Anlaufschritten. Im Dreisprung erreichte Vorjahressiegerin Caroline Joyeux hinter der überragenden Siegerin Kira Wittmann, die mit 13,90m gewann, die Silbermedaille in sehr guten 13,57m. Caro hatte eine starke Serie und ließ im letzten Versuch noch einmal 13,51m folgen. Nur einmal bei der U23 EM im Vorjahr war sie mit 13,63m weiter gesprungen.

Tag 1:

Der Anfang des zweiten Wettkampftages stand bei strahlendem Sonnenschein ganz im Zeichen der Staffelwettbewerbe. Die Frauenstaffel war hochmotiviert, hatte aber dafür bei der Wahl der Wechselmarken zu vorsichtig agiert. Der zweite und dritte Wechsel glich einem Auffahrunfall und immer dann, wenn man sich eigentlich zu nahe kommt gestaltet sich die Stabübergabe mit mehrfachem Nachfassen schwierig. Mit 47,38s war das Team zunächst sehr enttäuscht, durfte sich dann aber - weil auch andere Staffeln Probleme hatten - doch über den sechsten Platz freuen. Noch besser machte es die Männerstaffel, die in der Besetzung Jonas Heymen, Frederik Prinz Menzel, Sören-Ole Pries und Paul Thomas mit einer guten Wechselleistung in 42,20s zu einem neuen LG NORD Rekord für die U23 stürmte und sich damit Rang vier erlief. Im Jahr 2003 hatten Florian Rentz, Benjamin Müske, Nils Hermann und Sebastian Timme in Barcelona beim Team-Europacup der U20 die vorherige Rekordmarke aufgestellt. Für Lisa Kels und Caroline Joyeux folgten als Härtetest weitere Starts über 200m bzw. im Weitsprung. Lisa wollte ihre 200m-Bestzeit angreifen und durfte sich von Bahn sieben aus startend an ihrer Vorläuferin festbeißen, die ungefähr in ihrem Leistungsbereich lag. Am Ende ließ sie diese stehen und jubelte über eine neue Bestmarke von 24,51s bei regulärem Schiebewind von 1,1m/s. Caro dagegen kam mit 5,79m nur schwer in ihren Wettkampf hinein. Zwar hätte der dritte Versuch jenseits der 6m deutlich für den Endkampf und vielleicht auch für eine Medaille genügt, aber er war eine sichtbare Kleinigkeit übergetreten. Es tat ihrer guten Leistung an diesem Wochenende aber keinen Abbruch und trübte die Stimmung bei ihr und den Fans auf der Tribüne nur kurz. Der Nachmittag wurde dann durch die Finalläufe über 400m Hürden mit großer Nordbeteiligung geprägt. Am Ende liefen sowohl Katharina Hanke als auch Jan-Niklas Gwizdek zur Holzmedaille und Alexander Hanke komplettierte als guter sechster das Teamergebnis.

Tag 2

Medaillenspiegel LG NORD bei der DM U23 in Wattenscheid 2022