LG NORD dreimal an Bronze vorbeigeschlittert

Erstellt von Bernd Kunze | |   LG NORD

Deutsche Meisterschaften, Olympiastadion, 23.-26.06.2022

Nach 2019 fanden in diesem Jahr wieder die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften im Rahmen der „Finals Berlin 2022“ im Berliner Olympiastadion statt. Waren es vor drei Jahren „nur“ 9 Sportarten, die die deutschen Meistertitel in ihrer jeweiligen Sportart ermittelten, so kämpften im Jahr 2022 schon 14 Sportarten um Ehren und Titel mit 3×3 Basketball, Bogensport, Fechten, Geräteturnen, Kanu-Rennsport, Speed-Kanu-Polo, Leichtathletik, Moderner Fünfkampf, Radsport Trial, Rhythmische Sportgymnastik, Rudern, Schwimmen, Trampolinturnen und Triathlon. Im Mittelpunkt standen aber die Leichtathletik-Wettkämpfe im traditionsreichen Olympiastadion am Samstag und Sonntag. Ausgelagert war das Kugelstoßen der Frauen und Männer, welches am Donnerstag und Freitag direkt vor dem Brandenburger Tor, medial aufgewertet, zur Austragung kam.

Hatte Caterina „Cati“ Granz im Jahr 2019 in einem Sturmlauf vor über 30.000 Zuschauern den nationalen Titel erringen können, waren für sie die Voraussetzungen nach längeren Verletzungen in diesem Jahr alles andere als günstig. Den Halbfinallauf am Samstag konnte sie in ihren ersten 1500m-Rennen der Saison mit 4:22,03min siegreich beenden. Das Finale gestaltete sich, wie fast alle Mittelstreckenrennen, als „Bummelrennen“ mit langsamen Zwischenzeiten. Als zur letzten Runde das Rennen an Fahrt aufnahm, war Cati in der Führungsgruppe dabei. Erst eingangs der Zielgeraden setzten sich ein Trio an der Spitze ab, dem Cati nicht mehr direkt folgen konnten. Mit Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) siegte ihre Dauerkonkurrentin in 4:22,13min vor Katharina Trost (LG Stadtwerke München) mit 4:22,83min und Vera Coutellier (ASV Köln) in 4:23,76min. Für Cati blieb damit nur der 4. Platz in einer Zeit von 4:25,18min.

Über die 400m hatte sich Marc Koch einiges im Berliner Olympiastadion vorgenommen. Seine aufsteigende Form hatte er in diesem Jahr mit einer Zeit von 46,86s bereit unter Beweis gestellt. In seinem Halbfinallauf am Samstag überzeugte Marc mit 46,29s und einem sicheren zweiten Platz. Für das Finale am Sonntag wollte Marc „noch ein paar Körner zulegen“. Couragiert ging er das Finale an, stürmte in der führenden Vierergruppe auf die Zielgerade und musste doch auf den letzten 50 Metern etwas Abstand gegenüber dem Führungstrio lassen. Mit einer Zeit von 46,39s reichte es in der Endabrechnung nur zum undankbaren vierten Platz. Die Medaillen sicherten sich Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz, 45,77s), Patrick Schneider (TV Wattenscheid 01, 45,99s) und Manuel Sanders (LG Olympia Dortmund, 46,04s).

Eine positive Überraschung war der 4. Platz von Chima Ihenetu, unser Neuzugang im Hochsprungbereich. Im letzten Jahr noch für den SC Neubrandenburg gestartet und Deutscher Meister der U23 im Jahr 2021 geworden, hatte er dieses Jahr zunächst 2,08m als Saisonbestleistung zu stehen, die er im heimischen Stadion Finsterwalder Straße gesprungen war. Die ersten vier Höhen im Olympiastadion mit 2,00m – 2,05m – 2,09m und 2,13m übersprang er alle im ersten Versuch. Erst bei der neuen Sprunghöhe und der möglichen persönlichen Bestleitung von 2,17m scheiterte er dann dreimal. Sein Ziel ist es, mit Unterstützung von Hochsprungtrainer Jan-Gerrit Keil die 2,20m in Angriff zu nehmen.

Karolina Pahlitzsch überzeugte am Samstag in ihrem Halbfinallauf als Dritte mit Saisonbestleitung von 53,06s und qualifizierte sich damit für das sonntägliche Finale. Das Losglück war ihr dabei nicht hold und so musste sie auf der ungünstigen Innenbahn an den Start gehen. Mit 53,54s blieb Karolina nur der 7. Platz in einem sehr schnellen Finale, das Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) in 51,61s gewann.

Im Dreisprung der Frauen zeigte Caroline Joyeux eine konstante Sprungserie und belegte mit 13,40m den 7. Platz. Nach längerer Verletzungspause hat Caroline wieder den Anschluss an ihr altes Leistungsvermögen geschafft und kann das Ziel Deutsche U23-Meisterschaften in Wattenscheid Ende Juli positiv angehen.

Die Halbfinalläufe über die 400m-Hürdendistanz sahen vier LG NORD-Aktive im Wettbewerb. Bei den Frauen zeigte U20-Athletin Katharina Hanke ein couragiertes Rennen und lief als Fünfte mit 60,32s im 3. Halbfinale eine neue persönliche Bestleistung, die auch Hoffnung auf eine gute Endlaufplatzierung bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm macht. Bei den Männern lief es für Johannes Wuthe nicht „rund“ über die 10 Hürden der Stadionrunde. Mit 53,71s und einem 7. Platz im 1. Halbfinallauf konnte er an seine Qualifikationsleistung mit 52,96s vor zwei Wochen nicht anknüpfen. Für Alexander Hanke war die B-Normerfüllung zur Teilnahme an der DM in Berlin schon ein Erfolg. Bei ihm lief nichts so richtig zusammen und mit 56,65s als Achter nahm er sicher neue Erfahrungen mit für seine sportliche Laufbahn. Auch für U20-Athlet Jan-Niklas Gwizdek stand das „Erfahrung sammeln“ bei diesem Deutschen im Vordergrund. Mit 54,91s belegte er im 2. Halbfinale den 5. Platz. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Juli in Ulm sollte es dann mit seiner diesjährigen persönlichen Bestzeit von 53,00s deutlich besser laufen.

Im Langstreckenbereich vertrat Dan Bürger die Farben der LG NORD über die 5.000m-Distanz. Obwohl erst kurz vor 19:00 Uhr gestartet, waren die Temperaturen im Olympiastadion noch hoch und für die Läufer sehr belastend. Zwar hatte Dan nicht immer direkten Kontakt zu Mitläufern, aber seine Endzeit von 14:26,25min war nur rund 15 Sekunden über seiner persönlichen Bestleistung aus diesem Jahr. Im Endklassement reichte das zum 16. Platz der 21 Starter.

Erfreulich, dass nach längerer Abstinenz sich wieder eine Frauenstaffel für die „Deutschen“ qualifizieren konnte. Mit Katharina Hanke, Caroline Joyeux, Charlotte Wolff und Lisa Kels wurde die neue Saisonbestleitung von 46,71s aufgestellt, was zum 5. Platz im 2. Zeitfinale und 14. Platz von 23 gestarteten Staffeln reichte.

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Marc Koch mit aufsteigender Form: 4. Platz über 400m (Copyright Christian Bunke)
7. Platz im Dreisprung: Caroline Joyeux (Copyright Christian Bunke)
Unsere Sprinterinnen steigerten sich 46,71s! (Copyright Christian Bunke)
Mit solider Serie zum 4.Platz im Hochsprung: Chima Ihenetu (Copyright Christian Bunke)