Unsere Road to Tokio 2021 hat uns für den Jahreswechsel zum Training ins alt-bekannte Monte Gordo geführt, dem Läufermekka, wo sich im Winter in der Regel die Läufer aus ganz Mitteleuropa sammeln. Dieses Jahr geht es deutlich ruhiger zu. Verständlicherweise haben sich nur wenige Sportler diesen Winter für ein Trainingslager im Ausland entschieden. Nach reichlichem Hin und Her bezüglich möglicher oder eben nicht möglicher Trainingslager in Abwägung mit den aktuellen Trainingsbedingungen im heimatlichen Berlin haben wir beiden Nordler dann doch beschlossen, in den Süd-Westen Europas zu flüchten. Dank Hygienekonzept in Hotel und an den Sportstätten und aufgrund der ausgedünnten Besucherzahlen, ist der Pinienwald an der Algarve aber aktuell sicherlich weniger mit weniger Ansteckungsrisiken behaftet als eine Fahrt mit der Ringbahn zwischen den wenigen geöffneten Trainingsorten in Berlin. Obwohl es in diesem Jahr ein paar Grad kälter ist, als wir es von den letzten Jahren gewohnt waren (auch hier rangieren wir zwischen 2-12 °C) macht die Sonne und der blaue Himmel doch einen wesentlichen Unterschied für die Trainingsbedingungen. So absolvieren wir hier tagtäglich unsere Einheiten im Pinienwald und machen Fußstabilisationsübungen am Strand. Auch das Schwimmbad ist für Sportler hier zugänglich, was wir in der aktuellen Grundlagentrainingsphase sehr zu schätzen wissen, legen wir doch zur Schonung der Gelenke und Sehnen vermehrt Einheiten in Wasser in Form von Aquajogging oder Schwimmen. Wir trainieren vor Ort viele Einheiten mit dem mitangereisten Berliner Trainingskollegen Philipp Hoffmann sowie der Schweizer Trainingsgruppe um Langstreckenläuferin und Rekordhalterin Fabienne Schlumpf. An Silvester und den ersten Tagen des neuen Jahres sowie aktuell immer noch an allen Wochenendtagen herrscht in Portugal ein strenges Ausgangsverbot ab dem Mittag, sodass die Option, wie in den letzten Jahren im Café zwischen den Einheiten etwas die Seele baumeln zu lassen zwar nicht gegeben ist, aber wir sind ja auch aufgrund des Trainings hier. So ist der Neid für die in der Heimat ausharrenden Berliner vielleicht nicht allzu groß. Wir sind glücklich, dass wir, besonders in diesem olympischen Jahr, die Gelegenheit bekommen haben, qualitativ hochwertig trainieren zu können. Schließlich haben wir uns viel vorgenommen in diesem Frühjahr, wollen wir doch gern unsere Qualifikation für den olympischen Marathon dingfest festmachen.