Dieser, von einer Dozentin gesagte Satz, ist für mich ein Leitbild zu diesem Thema.
Zum 14.01.2023 hat der Berliner Turn- und Freizeitsport zur 1. Kinderschutz-Sport-Konferenz eingeladen. Diese fand statt im wunderschönen Bärensaal der Senatsverwaltung im Alten Stadthaus in Berlin. Viele Übungsleiter/innen aus verschiedenen Vereinen von Berlin waren der Einladung gefolgt. Die Präsidentin des BTFB, der Präsident des LSB, die Vorsitzende der Berliner Turnerjugend und Vertreter der Politik waren gekommen - auch sie ebenso gespannt auf die Vorträge.
Nach den Begrüßungsansprachen gab es zwei sehr interessante Impulsvorträge. Frau G. Axmann von der Sporthochschule sprach über sexualisierte Gewalt im Sport. Dies ist leider kein Einzelfall in diesem und auch anderen Bereichen. Sie berichtete uns über die Herangehensweise dieser Menschen, auch über neue Erkenntnisse aus der Wissenschaft und dem Handlungsbedarf.
Bei der Frage und Meldung per Handzeichen, wer im Verein bereits einen Vorfall dazu hatte, gingen doch einige Hände hoch. Dies war für mich sehr erschreckend.
Die Journalistin A. Schültke begleitet Gerichtsprozesse zu diesem Thema. Sie berichtete, wie lange doch diese noch immer dauern. Anhand von Filmmaterial bekamen wir einen Einblick, wie die Betroffenen Jahre danach noch mit dieser Situation umgehen. Es dauert oft Jahre, bis sich Betroffene öffnen und sich zu ihrem eigenen Vorfall äußern können.
Nach der Mittagspause, in der uns alle Dozenten zum Gesprächsaustausch bereitstanden, starteten die Workshops. Die Themen waren: die Perspektiven des Kindes (eigener Ehrgeiz, eigene Wahrnehmung, Konkurrenzverhalten), der Eltern (Ehrgeiz und Druck aus dem Elternhaus) und Nähe und Distanz (was darf ich eigentlich noch als Trainer/in?) In diesen Runden fanden sehr lebhafte Austausche statt. Viele berichteten, wie in ihren Trainingsgruppen damit umgegangen wird, der Kontakt zu den Eltern gehalten wird.
Die Konferenz wurde beendet mit einer Abschlussrunde, in der sich wiederum einige Funktionäre aus Politik und Sport unseren Fragen stellten.
Mit dieser 1. Konferenz ist ein kleiner Schritt gelungen. Einig waren sich alle, dass weitere Veranstaltungen zu diesem Thema stattfinden müssen. Auch wurde wir immer wieder darauf hingewiesen, sehr vorsichtig mit dem Thema umzugehen, auch bei Verdachtsmomenten. Mit vielen Gedanken zu diesem Thema und gewappnet mit viel Informationsmaterial ging für mich ein langer Tag zu Ende.