Die Hansestadt Rostock war in diesem Jahr Austragungsort der norddeutschen Titelkämpfe für die Nachwuchsklassen der U20 und U16.
Paul Nitschke mit starken Sprints
Insgesamt drei Medaillen waren die Ausbeute der LG NORD bei den Wettbewerben der U20. Dabei überraschte Helge Kolinko, der sich in seinem zweiten Rennen über 400m Hürden auf 59,35s steigerte und damit die Silbermedaille gewann.
Beeindruckend waren die Sprints von Paul Nitschke. Gleich im zweiten 100m-Vorlauf ließ er mit neue PB von 11,11s aufhorchen, steigerte sich im Zwischenlauf auf 10,98s, um sich dann im Endlauf als Vierter nochmals auf grandiose 10,97s zu steigern. Am Sonntag war er dann über 200m auch nicht zu bremsen und gewann hier in 22,30s sogar die Bronzemedaille. Im Vorlauf hatte er sich zuvor auf tolle 22,23s verbessert. Hier liefen Luca Radunz 23,42s (PB), Vincent Schmidt 23,46s und Helge Kolinko 24,47s. Über 4x100m erreichte das starke Nordquartett mit Radunz, Schmidt, Tom Luca Gwizdek und Kolinko entsprechend ein guten 3. Platz.
Karsten Klähn wurde mit 42,91m im Speerwurf 7. und kam damit nicht ganz an sein tolles Ergebnis aus der Vorwoche heran. Die gleiche Platzierung gelang Jascha Heisterkamp – als einer der jüngsten Terilnehmer in der Konkurrenz – über 800m. Mit seiner Zeit von 2:01,41min durfte er zufrieden sein. Über 400m erreichten Vincent Schmidt 54,10s und Luca Radunz 55,01s. Pech für Tom Luca Gwizdek: Über 400m wurde er disqualifiziert und über die 400m Hürden musste er aufgeben.
Bei den U20-Damen sorgte Paula Benz über 400m für die beste Platzierung seitens unserer LG. Sie wurde 4. in starken 59,88s (PB). Über 200m erreichte sie 26,54s. Über 400m Hürden verfehlte Hannah Suhr mit 66,46s ihre Bestzeit nur knapp und belegte Platz 7. Für Lea Dieckmann endete der Hochsprung nach Anlaufproblemen mit übersprungenen 1,53m.
LG NORD-Rekord und Bestleistungen für unsere U16
Mit viel Nervosität und vielen neuen Eindrücken (wie bspw. einen Callroom) wurde es für unser großes U16-Team bei den Norddeutschen Meisterschaft in Rostock ernst.
Die ersten Bestleistungen purzelten gleich zu Beginn mit unseren Langhürdlern Vincent Reichel und Linus Strasser. Vincent steigerte sich über die 300m Hürden fast um eine Sekunde auf gute 46,38s. Auch Linus Form steigt weiterhin an. Erneut konnte er sich verbessern und wurde mit 43,42s hervorragender Sechster. Als Vierter der Meldeliste sollte es für Florian Abel ein Angriff auf die Medaillenplätze im Diskuswurf werden. Nach den ersten Durchgängen sah es trotz einiger technischen Probleme auch danach aus, doch die Konkurrenz schlief nicht und so lag er vor dem letzten, alles entscheidenden Durchgang „nur“ auf Platz fünf. Im sechsten Versuch passte allerdings alles zusammen: Technik, Dynamik und Wille! Der Diskus schlug erst bei grandiosen 51,44m ein. Er schnappte sich damit nicht nur die Silbermedaille, sondern auch den LG Nord Rekord aus dem Jahr 1989 (49,14m). Trotz Qualifikation über die 100m, bei denen Shobboshachi Islam im Halbfinale starke 11,96s lief, verzichtete Florian auf das Halbfinale um sich gut auf den nächsten Wettbewerb, dem Kugelstoßen zu konzentrieren. Auch hier musste Florian sich erst von Durchgang zu Durchgang hineinarbeiten. Mit gestoßenen 13,79m blieb er sicherlich hinter seinen Vorstellungen und Erwartungen, dennoch fügte er seiner Medaillensammlung an diesem Wochenende die Bronzemedaille hinzu.
Gerade pünktlich zurückgekommen nach einer erkältungsbedingten Zwangspause war Lea Marie Vondey. Mit 31,33m im Diskuswurf und dem fünften Platz blieb auch sie hinter ihren Erwartungen, dennoch zeigten ein paar (leider ungültige) Würfe, welch Potential in ihr schlummert. Während Helene Fellerhoff mit Anlaufproblemen beim Dreisprung kämpfte, machte es Thatshiso Frederking-Smith besser. Er stieg gleich zu Beginn mit einem guten Sprung auf 12,26m ein, welcher schon einmal Sicherheit gab. Diese war wichtig, denn parallel zum Dreisprungwettbewerb startete auch die 4x100m-Staffel, zu der er gehörte. Scheinbar wirkte sich diese Doppelbelastung für „Thatsh“ aber positiv aus. Im letzten Versuch wurde er kurzzeitig vom Silberrang verdrängt, doch mit starken 12,39m konnte er hervorragend kontern und seine Bestleistung hochschrauben. Ebenfalls steigerte sich die Staffel mit ihm, Florian, Eric Sacksofsky und dem spontan eingesprungenen Shobboshachi auf tolle 46,93s. Sie wurden für diese Leistung mit der Bronzemedaille belohnt.
Bevor es für die Mädchen in der Staffel ernst wurde, waren sie bereits tagsüber über die 100m gefordert. Im Vorlauf bestätigte Jasmin Kattner ihre Form in schnellen 13,17s. Für Emma Freudenberger, Pauline Hochschild und Yuna Bauer ging es noch flotter zur Sache, sodass sich alle drei für die Halbfinalläufe qualifizieren konnten. Hier steigerten sich Pauline (PB 12,89s) und Yuna (12,94s) nochmals, bevor der Fokus bei den beiden dann auf die Staffel gesetzt werden konnte. Mit dem erfolgreichen Einzug ins Finale war Emma noch ein drittes Mal vor der Staffel gefordert. Nach der grandiosen Bestleistung von 12,47s im Vorlauf, zeigte sie 12,55s im Halbfinale und Platz 4 mit 12,69s im Finallauf. Natürlich ging der Blick nach den ersten Läufen schon Richtung Medaillen, dennoch ist es für Emma als jüngerer Jahrgang ein großer Erfolg, dass sie trotz einiger Wachstumsschmerzen diese Leistungen mehrfach abrufen kann. Außerdem sollte zum Abschluss des Wettkampftages noch der Höhepunkt folgen. Unsere vier Sprinterinnen gingen mit Medaillenambitionen in das Staffelrennen. Mit Höchstspannung verfolgten die mitgereisten NORDler die Staffel, welche sich Stück für Stück von der Konkurrenz absetzte, auch wenn die Konkurrenz am Ende noch einmal alles gab. Es blieb aber dabei: Pauline, Emma, Yuna und Jasmin gewannen den Norddeutschen Meisterschaftstitel über die 4x100m in brillanten 49,84s.
Am Ende des ersten Wettkampftages hatte einer noch nicht genug: Florian. Er nahm nach bereits vier absolvierten Disziplinen noch die 300m in Angriff. Dabei musste er sich lediglich einem Berliner Kontrahenten geschlagen geben und kam in guten 37,61s ins Ziel. Mit dieser Silbermedaille baute er seine Medaillensammlung weiter aus und war mit vier Medaillen an diesem Wochenende der erfolgreichste NORDler.
Erholt vom ersten Tag griff Yuna sonntagfrüh zum Speer. Mit geworfenen 33,49m und dem fünften Platz konnte sie nach zuletzt technischen Schwierigkeiten in Verbindung mit muskulären Reaktionen sehr zufrieden sein. Ambitioniert bestritt Julia Fröhlich nach überstandener Krankheit das 3000m Rennen. Auf der Schlussgeraden wurde es noch ein harter Kampf zwischen vier Athletinnen um die Silber- bzw. Bronzemedaille. Julia konnte sich in schnellen 10:58,07min nicht nur mit einer neuen Bestzeit und vor allem der ersten Zeit unter 11 Minuten belohnen, sondern auch mit der Bronzemedaille. Hanna Schmitt und Helene traten in der großen Hochsprungkonkurrenz an. Leider reichte es für beide „nur“ für übersprungene 1,50m, die für Hanna mit einem Fehlversuch weniger Platz sieben bescherte.
Noch im Einspringen übersprang er die Einstiegshöhe, doch im Wettkampf musste Linus leider einen Salto Nullo hinnehmen. Thatsh zeigte sich auch am zweiten Wettkampftag stark. Gleich im ersten Versuch sprang er mit 5,58m im Weitsprung Bestleistung. Über die 80m Hürden verpasste er als Neunter denkbar knapp das Finale, doch auch hier kann er mit einer neuen Bestzeit von 11,69s sehr zufrieden sein. Bei den Mädchen bewältigte Pauline die 80m Hürden im Halbfinale sehr stark in 12,21s. Im Finale wollte sie den Angriff auf die Medaillenplätze starten, leider fädelte sie jedoch an einer Hürde ein und kam aus ihrem Rhythmus. Bemerkenswert beendete sie das Rennen trotzdem und belegte letztendlich den siebten Platz.