13 Titel für die LG NORD

Erstellt von Andreas Schlitt, Carina Balcerowski | |   LG NORD

BBM Mä/Fr/U20/U18/U16, Sportforum, 20.-22.06.2025

Das Sportforum in Berlin-Hohenschönhausen war in diesem Jahr Austragungsstätte der Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften für Männer, Frauen, der Jugendklassen U20 und U18 sowie der Berliner Titelkämpfe der U16 – mithin eine „Mammutveranstaltung“. In Abwesenheit einiger Spitzenathleten unserer Startgemeinschaft gab es trotzdem insgesamt 7 BBM- und 6 BM-Titel (U16) für unsere Sportler und Sportlerinnen.

Männer/Frauen

Bei unseren Aktiven gab es in diesem Jahr einige ungewöhnliche – ja beinah überraschende – Erfolge zu verzeichnen. Zum einen ist da Luke Böhme zu nennen, der sich inzwischen auf die kurze Hürdenstrecke spezialisiert hat und nunmehr über 110m Hürden seinen ersten BBM-Titel in starken 14,48s gewann, nachdem er bereits im Vorlauf mit 14,47s seinen LG-Rekord verbessert hatte. Erstaunlich auch, dass den Endlauf in dieser von unseren Sportlern sonst nicht so bevorzugten Disziplin noch zwei weitere NORDler Erreichten: Simon Iwanowski wurde 3. in 15,78s (PB) und Marwan Mahmoud 4. in 16,45s. Einen weiteren beachtenswerten Titel gewann bei den Männern Tino Kyre mit dem Hammer. Tino, der aufgrund seines Alters zumeist das 6,25kg schwere Gerät „bedient“, versuchte sich diesmal erneut mit dem Männergerät (7,26kg) und siegte hier mit beachtlichen 48,04m, womit er seinen erst kürzlich aufgestellten TF-Rekord nur knapp verfehlte.

Im Weitsprung der Frauen zeigte Lisa Kels, dass mit ihr wieder zu rechnen ist. In ihrem zweiten Wettkampf nach längerer Pause übersprang sie im letzten Versuch sogar die magische 6m-Marke (6,05m) und gewann damit souverän den Wettbewerb. Zwei weitere Titel für unsere Frauen gab es durch Flora Rustemeyer, die im Hammerwurf mit tollen 59,85m ihre großartige Form erneut bestätigte sowie durch Hochspringerin Enatoh Blessing (1,70m), die nach ihrer Verletzung sich langsam wieder nach vorn arbeitet.

Über 5000m der Herren schlug sich Dan Bürger in 15:07,48min in Anbetracht der Hitze achtbar und sicherte sich auf der Zielgerade die Silbermedaille. Die gleiche Platzierung gelang auch Raúl Spank, der sich mit dem Hammer auf 34,73m verbesserte. Mit Nachwuchstrainer Jakob Arbeit war ein weiterer LG-Werfer erfolgreich am Start. Mit 43,92m verfehlte er seine Diskus-Saisonbestleistung nur knapp und wurde guter 3. Starke Leistungen erbrachten unsere Männer einmal mehr in den Sprints. Allen voran Julian Iwanowski, der über 400m erstmals unter 50s (49,91s) blieb und sich damit den Vizetitel erlief. Hier waren Leon Haller (3. in 50,08s) und Jannik Worina (6. in 50,66s) ebenfalls vorn mit dabei. Über 100m gab es beachtliche Bestzeiten durch Marwin Miguel (11,06s, SB), Leon Haller (11,23s, PB) und Marwin Mahmoud (11,33s, PB). Paul Haller war schnellster NORDler über 200m in windbegünstigten 22,53s, knapp vor Julian Iwanowski in 22,55s (ohne Wind).

Über 200m verfehlte Karolina Pahlitzsch mit 24,34s ihre Bestzeit wegen zu starken Rückenwinds. Sie wurde dam 2. im Wettbewerb, ebenso wie über 400m, wo sie sich auf eine starke Jahresbestzeit von 53,54s steigerte. Den Endlauf über 100m erreichten unsere Dreispringerinnen Grace Monono und Sarah-Michelle Kudla mit ihren Bestzeiten im Vorlauf von 12,34s bzw, 12,41s. Sie belegten Platz 6 und 7. Über 800m belegte Lilly Schuster in 2:15,77min den 5. Platz; Maike Hammerschmidt lief in 2:24,90min Saisonbestzeit. Semira Romero streifte im Weitsprung mit 4,92m die 5m-Marke knapp und wurde 5.

U20

Für das beste Ergebnis der älteren Jugendklasse sorgte auf unserer Seite Yasmin Amasheh. Sie schleuderte den Hammer auf die neue LG-Rekordweite von 59,68m und gewann damit die Meisterschaft. Einen weiteren Titel gab es durch die 4x100m-Staffel der Jungen (Vincent Schmidt, Paul Nitschke, Tom Luca Gwizdek, Konstantin Tchernyi), die sich auf starke 43,47s verbesserte.

Über 400m der Mädchen lief Paula Benz 60,91s (PB) zur Silbermedaille; Julia Föhrenbach wurde hier 63,01s 3. Eine weiteres Silber gab es für Helge Kolinko über 400m Hürden (62,93s). Ohne die Hürden waren hier Tom Luca Gwizdek (3. in 52,22s) und Vincent Schmidt (4. in 53,92s) erfolgreich. Vincent verbesserte sich am Sonntag dann über 200m auf 23,18s und wurde 5. Hervorzuheben ist auch die Steigerung von Karsten Klähn im Speerwurf; die von ihm erzielten 47,10m rechten leider nur für Platz 5.

U18

Bei der U18 gab es für unsere Startgemeinschaft in diesem Jahr trotz reger Teilnahme und guter Leistungen keine Titel zu verzeichnen. Hervorzuheben ist hier an erster Stelle die enorme Steigerung von Konstantin Tchernyi über 100m. Nachdem er sich im Vorlauf bereits auf 11,38s verbessert hatte, lief er im Endlauf großartige 11,12s, die ihm Platz 3 einbrachten. Zu nennen ist außerdem Phoebe Adenmosun, die an diesem Wochenende ein umfangreiches Programm absolvierte. Über 100m Hürden wurde sie mit guter PB von 14,68s (DM-Norm!) 2., mit der Kugel erreichte 11,49m und wurde 3. Außerdem stellte sie PBs über 100m (13,22s) und mit dem Diskus (6. mit 32,15m) auf.

Konstantin war auch über 200m schnellster NORDler (8. in 22,95s) vor Luca Radunz, der 23,60s lief. Titus Lehmann versuchte sich recht erfolgreich auf allen drei Sprintstrecken: Über 400m wurde er in 53,02s 5., über 100m kam er nach 11,69s als 7. ins Ziel und über 200m erreichte er 23,69s. Einen tollen Saisoneinstieg nach längerer Verletzungspause feierte Speerwerfer Nelio Schwarz, der das 700g-Gerät auf Anhieb zur neuen Bestleistung von 54,39m schleuderte (Platz 5); Tamo Krumrey verbesserte sich hier auf 39,98m und wurde 8. Niklas Fricke trat mit Kugel und Diskus an und erreichte hier die Plätze 5 (10,09m) bzw. 6 (33,30m). Im Hochsprung war für Thore Lenz diesmal bei 1,65m Endstation, was ihm einen guten 5. Platz bescherte. Schnellster Mittelstreckler bei unseren Jungen war Jascha Heisterkamp mit starken 2:01,55min über 800m, die ihm Platz 9 sicherten.

Bei den Mädchen gab es zwei weitere Silbermedaillen zu verzeichnen. Fabienne Schäfer bestätigte mit dem Hammer mit 57,26m ihre tolle Form, musste sich diesmal aber der starken Cottbusserin Sophie Peter geschlagen geben. Für Carlotta Loewenthal war der 2. Platz im Dreisprung (12,04m) nach den zurückliegenden erfolgreichen Wochen sicher enttäuschend. Hannah Suhr ging insgesamt dreimal an den Start und durfte sich besonders über ihre Verbesserung über 400m Hürden (65,76s) freuen, die ihr Platz 3 einbrachten. Auch über 200m (26,91s) und 400m (6. 60,24, PB) war sie beste NORDlerin. Über 400m lief auch Malin Strasser in 65,08s eine neue Bestzeit und Luise Steineck platzierte sich mit 73,27s als 7. über die 400m Hürden. Auch unsere Mittelstrecklerinnen mischten vorn mit: Antonia Eschenbrenner verbesserte sich über 800m auf 2:30,31min und wurde 5. Über 1500m belegte sie den gleiche Platz in 5:13,79min, lag damit jedoch knapp hinter ihrer Vereinskameradin Hermine Tonch, die sich auf 5:09,97min steigerte. Im Hochsprung wurde Lea Dieckmann 5. mit 1,55m. Gute Wurfleistungen gab es durch Luise Steineck (Diskus 25,57m) und Charlotte Maier (Speer 31,43m).

U16

Bereits am Freitagabend ging es für Linus Strasser über die 300m Hürden der M15 los. Erfreulicherweise gelang es ihm, in einem mutigeren Rennen seine Bestzeit um sechs Zehntel auf 43,76s herunterzuschrauben und mit dieser Leistung die Silbermedaille zu erringen. Über die 100m zu Beginn eines langen Samstages stach neben einer neuen PB von Eric Sacksofsky (12,42s) vor allem „Neuling“ Islam Shobboshachi (M15) hervor, der es mit einer neuen PB von 11,95s überraschend in den Endlauf schaffte. Hier blieb er mit 12,19s (6. Platz) etwas hinter seiner Vorlaufzeit, genauso wie Florian Abel (M15), der sich jedoch mit 11,94s die Bronzemedaille sichern konnte. Er komplettierte am Samstag seinen Medaillensatz mit der Silbermedaille über die 300m in tollen 37,98s und der Goldmedaille im Diskuswerfen. Hier ließ er die Scheibe auf eine neue Bestweite von fantastischen 46,10m segeln. Im selben Wettkampf knackte Tom Luithle (M15) endlich die 30m-Marke: Mit weiter verbesserter Technik war er mit 32,39m sichtbar zufrieden. Im Speerwurf der M15 steigerte sich Joshua Schäfer auf gute 34,78m (PB). In der M14 blieb Frederic Loewenthal mit 29,55m leider knapp unter der 30m-Marke. Sein Vereinskamerad Anton Sedlatschek haderte während des Wettkampfes mit sich, doch zog dann scheinbar die richtigen Schlüsse. Mit starken 35,19m im vierten Versuch setzte er sich an die Spitze des Teilnehmerfeldes und verteidigte diesen Platz bis zum Schluss. Der Berliner Meistertitel war der Lohn. Eine weitere Medaille konnte sich Thatshiso Frederking-Smith im Dreisprung der M15 erkämpfen. In seinem zweiten Dreisprungwettkampf steigerte er sich auf hervorragende 12,29m. Aufgrund eines besseren zweiten Versuchs setzte er sich im Kampf um die Silbermedaille gegen seinen Kontrahenten vom LAC Berlin durch. Leider konnte die 4x100m-Staffel der Jungs verletzungsbedingt nicht an den Start gehen.

Für Florian ging die Medaillensammlung am Sonntag im Kugelstoßen weiter. Mit guten 13,14m holte er sich den Berliner Meistertitel. Stark aufgetrumpft haben trotz Hitzeschlacht unsere 800m-Läufer. Maksim Lützel (M14) pulverisierte seine Bestzeit auf fantastische 2:15,82min. Ganz knapp reichte es zwar nicht für den Berliner Meistertitel, doch auch mit der Silbermedaille kann er sehr zufrieden sein. Auch für Jakob Lankes (M15) ging es in sehr guten 2:16,02min einen Schritt voran über die 800m; leider reichte es hier nur für den undankbaren 4. Platz.

Rasant wurde es auch für unsere Mädchen, für die es am Samstag über die 100m losging. Hier überzeugte vor allem Emma Freudenberger (W14) mit einer neuen Bestzeit in 12,69s. Mit Blick auf die Staffel verzichtete sie jedoch auf den Endlauf. Im Endlauf der W15 stellten sich Yuna Bauer und Pauline Hochschild der Konkurrenz. Yuna verzichtete auf den parallellaufenden Speerwurf und lief mit schnellen 12,90s fast an ihre Vorlaufzeit (12,88s) heran und erkämpfte sich knapp die Silbermedaille. Pauline steigerte sich von Wettkampf zu Wettkampf in dieser Saison und belegte in 12,97s den 4. Platz. Die 300m-Strecke nahm Zoe Rost in 48,12s in Angriff. Ein völlig unerwartetes Highlight fand im Dreisprung der W15 statt. Helene Fellerhoff nahm in dieser Disziplin die BM eigentlich lediglich als Übungswettkampf für die Norddeutsche Meisterschaft wahr. Sie stieg gleich stark ein und steigerte ihre Bestweite um einen halben Meter, ehe im dritten Versuch 10,70m mit gültigem Wind vom Kampfgericht verkündet wurden. Auch wenn sie mit dieser tollen Leistung in Berlin bei guter Konkurrenz zwar „nur“ Platz 5 erreichte, bedeutete es aber gleichzeitig das Ticket zur U16-DM in Ulm. Aufgrund einer Erkältung ging Lea Marie Vondey im Diskuswurf der W15 leider nicht mit vollen Kräften an den Start und verzichtete auch auf den Endkampf sowie die Staffel. Trotzdem gelang ihr ein Wurf auf gute 29,53m, der am Ende sogar für den Berliner Meistertitel reichte. Für die Staffel eingesprungen ist dankenswerter Weise Hanna Schmitt, die zuvor im Speerwurf der W14 mit 23,99m den 6. Platz erreichte. Sie ermöglichte den drei Läuferinnen Emma, Yuna und Pauline eine Generalprobe für die Norddeutschen Meisterschaften, um die Wechsel nochmal mehr in einer Wettkampfsituation zu üben und zu sichern. Mit einem sehr guten Gefühl nach nahezu perfekten Wechseln können die drei zuversichtlich Richtung NDM am kommenden Wochenende blicken. In erneut unterbotener DM-Norm mit 51,19s belegten sie am Ende den 5. Platz.

Am Sonntag war es noch heißer, dafür leider aber auch windiger. Dies war natürlich für weitere Normambitionen sehr ungünstig. Pauline lief einen klasse Vorlauf über die 80m Hürden in hervorragenden 12,17s und unterbot damit die DM-Norm (12,20s). Leider wehte mit +2,3m/s der Wind zu stark. Im Finale blieb sie leider an einer Hürde hängen, kämpfte sich aber stark zurück und konnte sich somit noch die Silbermedaille mit einer Zeit von 12,40s erkämpfen. Die Bronzemedaille wurde es für Pauline im Weitsprung der W15 mit zwei Sprüngen auf 5,04m. Im Weitsprung der W14 sprang Emilia Hermanski 4,54m. Für Hanna war im Hochsprung der W14 leider bei 1,45m und Platz 4 Ende. Helene zitterte sich erst im dritten Versuch über die 1,50m und wurde mit übersprungenen 1,53m Berliner Meisterin. Dass bei der Hitze schnelle Zeiten über die 800m auf die Bahn gelegt werden konnten, zeigten nicht nur die Jungs. Emma Pitrocha (W14) steigerte ihre Bestzeit um fünf Sekunden auf 2:45,17min. Noch schneller lief es für Julia Fröhlich (W15), die erstmals mit 2:29,72min unter der 2:30-Minuten-Marke blieb. Sie wurde hierfür mit der Bronzemedaille belohnt.

 

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800m-Gang: Franz Spathelf, Theodort Kubsch, Lilly Schuster, Jascha Heisterkampf, Maike Hammerschmidt, Jakob Lankes, Maksim Lützel
Hürden-Crew: Simon Iwanowski, Luke Böhme, Thatshiso Frederking-Smith, Marwan Mahmoud, Pauline Hochschild, Phoebe Adenmosun
Anton Sedlatschek
Helene Fellerhoff