Am Pfingstwochenende fanden die 36. Deutschen Meisterschaften im 24-Stunden-Lauf auf einem 1.343,89m langen Rundkurs im Schlosspark des thüringischen Gotha statt. Die Strecke war malerisch in den englischen Landschaftspark eingebettet, der das Schloss Friedenstein umgibt – ein Bauwerk aus dem Frühbarock, das um das Ende des Dreißigjährigen Krieges errichtet wurde. Doch trotz der idyllischen Kulisse hatte es der Rundkurs in sich: Pro Runde mussten acht Kurven (darunter zwei fast 180-Grad-Kehren) sowie zehn Höhenmeter bewältigt werden. Was zunächst wenig erscheint, summierte sich über die 24 Stunden zu einer echten Herausforderung.
Der Tross von 142 Teilnehmenden bekam es zudem nach einem trockenen Frühjahr mit mehreren Stunden Starkregen zu tun, der insbesondere in der Nacht allen Aktiven und Helfenden stark zusetzte. Doch bei Deutschen Meisterschaften zählen nicht nur Zeiten und Weiten, sondern vor allem Platzierungen – und mit dem Wetter hatten alle zu kämpfen. Das LG Nord Berlin Ultrateam war mit drei Frauen und drei Männern am Start und konnte am Ende mit drei Altersklassen-Medaillen im Gepäck wieder nach Berlin zurückkehren. Die Ergebnisse bei den Frauen:
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Grit Seidel: 166,597km; 1. W55, 9. Frau
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Anke Schülke: 161,222km; 3. W45, 14. Frau
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Anja Kirchner: 120,905km; 5. W40, 29. Frau
Die Ergebnisse bei den Männern:
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Dominik Pick; 145,095km; 4. M45, 40. Mann
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Andreas Rumpelt: 138,375km; 9. M55, 45. Mann
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Michael Brandt: 136,438km; 2. M70,48. Mann
An der Strecke wurden unsere Aktiven von Marie Ballay-Schmidt und Stu Thoms tatkräftig unterstützt. Grit Seidel erlief sich nicht nur Gold in der Altersklasse W55, sondern feierte im 25. Jahr ihrer Mitgliedschaft bei der LG NORD Berlin ein besonderes Comeback: Nach acht Jahren Pause war sie wieder über 24 Stunden aktiv – und das, obwohl sie in den letzten Jahren schwere gesundheitliche Einschränkungen zu meistern hatte. Auf der langen Strecke meldete sie sich bravourös zurück und lief trotz des Wetters wie ein Uhrwerk die gesamten 24 Stunden durch. Dass die Silbermedaille für Michael Brandt, der seit 1993 Ultraläufer ist, kein Selbstläufer war, zeigte sich daran, dass in seiner Altersklasse M70 immerhin sieben Athleten am Start waren. Anke Schülke hatte die 100 Meilen fest im Blick und sicherte sich mit ihrer starken Leistung die Bronzemedaille in der Altersklasse W45.