WMACI 2023 – erfolgreiche Hallen-Weltmeisterschaften der Senioren

Erstellt von Thomas R. | |   LG NORD

Zwei WM-Titel für Elisabeth Westphal!

Im polnischen Torun 5 Autostunden von Berlin entfernt trafen sich Ende März über 4000 „Masters“ aus über 90 Ländern, um die Weltbesten je Altersklasse zu ermitteln. Unser LGN-Team war mit 5 Aktiven und 3 Betreuern angereist; zwei unserer Seniorinnen gehörten in ihren Disziplinen zum Favoritenkreis. Für die drei anderen galt es, erstmals in eine derartige Großveranstaltung hineinzuschnuppern, sich mit der Atmosphäre und den organisatorischen Anforderungen vertraut zu machen und den eigenen Erwartungen in einem derart fordernden Umfeld zu entsprechen.

Die polnischen Veranstalter boten dafür in einer großzügigen, bestens ausgestatteten Leichtathletik-Halle, die auch die Hallen-WM 2026 der Aktiven beherbergen wird, eine mustergültige und die meisten Aktiven begeisternde Organisation.

Für uns begannen die Wettkämpfe mit dem dritten Platz von Gudrun Liedtke (W75) im Hochsprung – wie erhofft – recht erfreulich. Gudrun hatte auch für den Fünfkampf und für ihre Spezialdisziplin Hürdenlauf gemeldet, im Mehrkampf als aktuelle Siebenkampf-Weltmeisterin 2022 sicher als Favoritin.

Die Fünfkämpfe erstreckten sich für unsere Athleten über drei Tage; am Mitwoch war Robert Beer (M60) an der Reihe, tags darauf Sebastian Gnann (M45) und am Freitag dann Gudrun und Nicola Iwanowski (W55). Robert schaffte es nach guten Leistungen (z.T. PBs) mit einem mutigen 1000m-Lauf mit Sturz am Ziel seine Landsleute noch zu verdrängen und als bester Deutscher auf dem 13. Platz unter 29 Teilnehmern zu enden. Sebastian war ähnlich erfolgreich, verbesserte sich über Hürden, mit der Kugel und im 1000m-Lauf (hier zweitbester Fünfkämpfer) und schloss den Wettkampf schließlich – viel besser als gedacht – als 14. und zweiter Deutscher ab.

Am Freitag waren dann die Damen an der Reihe, Gudrun zuerst um 8 Uhr in der Frühe. Gleich beim Start sah es so aus, als könne sie ihrer Favoritenrolle gerecht werden, doch über der zweiten Hürde ereilte sie ein heftiger Muskelfaserriss, der den Traum von weiteren Medaillen für sie leider enden ließ. Sie trug ihr Schicksal aber mit Fassung und war weiterhin das verbindende Element unserer Gruppe. Nicola traf es wesentlich besser; von den Meldeleistungen her war sie zwar die Schwächste, konnte aber mit einer Reihe von Bestleistungen zwei Konkurrentinnen hinter sich lassen.

Robert und Nicola hatten als begeisterte Stabhochspringer auch für diesen Wettbewerb gemeldet.
Für Robert wurde das zu seinem persönlichen Highlight: er konnte seinen Rekord um 15cm auf 2,95m steigern, wurde damit in einem großen Feld 8. und ist nun für weitere Trainingsmühen voll motiviert. Nicola konnte ihre PB mit 2,20m einstellen, haderte aber wohl ein wenig mit der erhofften, aber verfehlten Steigerung auf 2,30m, die Bronze erbracht hätte. Doch auch ihr 5. Rang war alle Ehren wert. Nicolas Staffeleinsatz wurde leider nicht belohnt, denn das Team wurde wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert.

Robert trat am Freitag auch noch im Hürden-Vorlauf an, wo er zwar seine Bestzeit aus dem Fünfkampf auf die Hundertstel wiederholte, das Finale jedoch (noch?) deutlich verfehlte.
Als 5. Nordler*in in Torun hatte Elisabeth Westphal für ihre Spezialdisziplinen 800m und 1500m gemeldet. Beide Läufe wurden zu unserem absoluten Höhepunkt, denn Elisabeth gewann beide Wettbewerbe recht überlegen. 2 Weltmeistertitel gingen also an unsere LG Nord, und bei Elisabeths Staffeleinsatz in der 4x200m-Mixed kam noch eine Bronzemedaille hinzu. Mit 2 Gold- und 2 Bronzemedaillen war diese WM unsere bisher erfolgreichste – trotz des Ausfalls von Gudrun, der wir baldige und vollständige Genesung wünschen. Doch mehr noch als das positive Abschneiden waren wir alle von der tollen Stimmung und stärkenden Gemeinschaft – Vereins- und Länder-übergreifend – begeistert und freuen uns nun auf die Freiluft-EM in Pescara Ende September; und im März 2024 lädt uns diese sehenswerte Stadt Torun schon wieder ein, dann zur Hallen-EM mit vielleicht noch mehr Nordlern.

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Elisabeth nach den 800m
Gudrun mit den Hochspringerinnen der W75
Elisabeth mit ihrer 1500m-Siegeszeit
Robert beim 1000m-Lauf
Robert inmitten der Stabi-Weltelite der M60
Robert und Thomas mit der verletzten Gudrun in Zivil
Sebastian beim 1000m-Lauf
Sebastian (li) mit den beiden anderen dt. Fünfkämpfern der M45
Nicola beim Einlaufen für die 800m
Nicola vor der Stabmatte