1977 wurde der Sindelfinger Glaspalast nach Entwürfen des Architekten Günter Behnisch gebaut (der auch das Münchner Olympiastadion entworfen hat). Die Halle hat also schon 42 Jahre auf dem Buckel und während dort früher auch des Öfteren Deutsche Männer/Frauen-Meisterschaften stattfanden, sind es inzwischen meist die Jugendmeisterschaften, die hier gastieren. Dabei passt der Werbeclaim der Halle „Arena des Erfolgs“ durchaus gut zur ausgetragenen Meisterschaft. Die Stimmung ist - auch dank des fachkundigen Leichtathletik-Publikums in Baden-Württemberg - stets hervorragend aber umgekehrt ist die Luft schon nach kurzer Zeit zum Schneiden dick.
Da hatte Caroline Joyeux Glück, dass sie gleich um 10.00 Uhr am Samstagfrüh in der Dreisprungkonkurrenz ans Werk durfte. Als Jahresbeste war sie favorisiert angereist und gleich im zweiten Durchgang machte die von Byron Casfor Zapata betreute Athletin den Sack im Kampf um den Titel dann mit neuer persönlicher Bestleistung zu. Mit 12,99m schraubte sie ihren eigenen LG NORD Rekord weiter hoch und schrammte nur um einen einzigen Zentimeter an der 13m-Schallmauer vorbei. "Im Sommer sind die 13m das erklärte Ziel" ließ Carolin gleich danach im Interview gegenüber leichtathletik.de selbstbewusst verlauten. Wie stark Caroline in diesem Winter ist verdeutlicht die Tatsache, dass sie selbst mit ihrem viertbesten Versuch der weiteren Serie von 12,62m die Konkurrenz immernoch mit 6cm Vorsprung übertroffen hätte.
Ganz anders erging es Justin Bläsche dem Athleten von OSP-Trainer Markus Münch. Er steigerte sich im Speerwurf der U18 bei den Winterwurfmeisterschaften von Wurf zu Wurf und machte im sechsten und letzten Versuch mit einem Wurf auf 61,28m noch einmal einen großen Satz auf Rang vier. Nur 67cm fehlten ihm am Ende zum Bronzerang, den Ex-Nordler Florian Händle belegte, der inzwischen wohnortbedingt für die LG Region Karlsruhe am Start ist. Grämen musste sich Justin aber nicht über Platz vier, erzielte er doch eine neue persönliche Bestleistung und warf den Speer dabei erstmalig über die 60m-Marke.
Nicht so mit sich zufrieden war Lynn Böttcher über 400m. Sie wollte eigentlich unter 58s laufen, lief aber etwas verzagt aus der zweiten Kurve herunter und musste sich am Ende mitten im Abiturstress steckend mit 58,39s und Platz 15 im Gesamtfeld nach den Vorläufen zufrieden geben.
Kurze Zeit später musste sie schon wieder auf die Rundbahn, dieses Mal in der 4x200m-Staffel. In der Besetzung Caroline Joyeux, Charlotte Wolff, Lynn Böttcher und Leonie Kilbert mit Charlotte Schliek als Ersatzfrau hatte sich die Staffel eine tiefe Zeit um 1:44min vorgenommen. Nach sicheren wechseln verpassten die Staffel ihren Hausrekord in 1:44,55min nur 14/100s.
Ähnlich stellte sich die Situation bei der Jungenstaffel dar, die in der Reihenfolge Frederik Prinz-Menzel, Nathan Rober, Jonas Heymen und Luke Böhme mit Ersatzläufer Jost Hoffmann, die in 1:34,30min ihre Saisonbestzeit nach suboptimalen Wechseln um 33/100s knapp verfehlten.
Der zweite Tag startet eigentlich traditionell mit dem Gehen. Aber dieses Jahr gab es keine Punkte für die Geher, da Zoe Schubert leider über 3000m Gehen krankheitsbedingt ihren Start abblasen musste. So startete wiederum Caroline Joyeux als erste in Tag, um möglichst auch im Weitsprung den Endkampf zu erreichen. Nach einem weiten aber knappen ungültigen ersten Satz musste sie sich mit ihrer Tagesbestweite von 5,76m aus dem dritten Durchgang zufrieden geben. Dies reichte am Ende aber leider nur zu Rang 10 im 24 Teilnehmerinnen starken Feld. Nach dem Mammut-Programm vor Vortag fehlte wohl auch etwas die Frische. Was Caroline noch nicht gelang das schaffte Justin Bläsche. Er konnte sich im Diskuswurf der U18 im Wurfplatz am Floschenstadion mit 50,95m und neuerlicher Bestleistung gut darstellen und heimste mit Rang 7 eine weitere Endkampfplatzierung ein. Auch mit dieser Leistung stellte er wie tags zuvor einen neuen LG Nord Rekord auf. Weniger zufrieden war dagegen sein Teamkamerad und Trainingsgruppenkollege Michel Maly. Am Ende standen für Michel 46,94m, zwei ungültige Versuche und der zehnte Platz zu buche. Dabei hat er in dieser Saison den Diskus an sich auch schon über 53m geworfen.
Im nächsten Jahr werden die Deutschen Jugendmeisterschaften voraussichtlich wieder im Sindelfinger Glaspalast stattfinden, da der VfL Sindelfingen 2020 sein 100-jähriges Bestehen begeht. Hoffentlich wird es dann auch wieder die „Arena des Erfolgs“ für die Nord-Athleten sein.
1. Tag (23.2.2019)
Name | Disziplin | Leistung | Platz |
Caroline Joyeux (2001) | Drei U20w | 12,99m | Gold, PBL und LG-Nord-Rekord |
Justin Bläsche (2002) | Speer U18m | 61,28m | 4. PBL und LG-Nord-Rekord |
Lynn Böttcher (2000) | 400m U20w | 58,39x | 2. VL Gesamt 15. |
Caroline Joyeux (01), Charlotte Woff (00), Lynn Böttcher (00), Leonie Kilbert (02) | 4x200m U20w | 1:44,55min | 2. VL Gesamt 16. |
Frederik Prinz Menzel (01), Nathan Rober (01), Jonas Heymen (02), Luke Böhme (03) | 4x200m U20m | 1:34,30min | 3. VL Gesamt 19. |
2. Tag (24.2.2019)
Name | Disziplin | Leistung | Platz |
Caroline Joyeux (2001) | Weit U20w | 5,76m | 10. |
Justin Bläsche (2002) | Diskus U18m | 50,95m | 7. PBL und LG-Nord-Rekord |
Michel Maly (2002) | Diskus U18m | 46,94m | 10. |
Placingtable
Gold | Silber | Bronze | 4. Platz | 5. Platz | 6. Platz | 7. Platz | 8. Platz |
Caroline Joyeux Drei |
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| Justin Bläsche Speer U18 |
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| Justin Bläsche Diskus U18 |
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1 Medaille / 3 Endkampfplätze / 16 Länderkampfpunkte |